Robert Prosser

GEMMA HABIBI mit Lan Sticker an den Drums

Basierend auf dem Roman Gemma Habibi (Ullstein 2019) haben Robert Prosser und Lan Sticker eine Performance kreiert, die Rezitation, Kampfsport und Rhythmik vereint. Es ist ein ungewöhnlicher Zusammenschluss von Literatur und Musik, jazzig bis knallhart, gerappt und gesungen, das Schlagwerk ist virtuos und scheut auch nicht vor Improvisation zurück.

Die Geschichte eines Boxers, der zu seinem bisher wichtigsten Kampf antritt, dient als Grundlage einer Erzählung über die gegenwärtige, von Migration und Flucht geprägte Zeit. In Syrien wütet Krieg, Flüchtlinge erreichen Europa, die Gesellschaft gerät in Aufruhr. All das streift das Leben von Lorenz, der bei einer Box-Meisterschaft antritt und sich einen Titel erhofft.

Das Publikum erwartet eine intensive Aufführung über Freundschaft, Engagement und Obsession - und über die Ausnahmeerfahrung, die im Ring möglich wird.

 

 

Die Performance folgt einem losen, möglichst offenen Format. Dadurch kann sie nicht nur als Duo, sondern auch mit lokalen Schauspieler*innen und/oder (Amateur-) Boxer*innen aufgeführt werden, nach einer kurzen Probe angepasst an den Ort und dessen jeweilige Bühnensituation. 
Mit oder ohne Ring, Schatten, Scheinwerfer - fix sind nur die Springschnüre, Stickers Schlagzeugspiel und Prossers Stimme.

Ähnlich einem Boxkampf entsteht das Stück aus dem Moment, es ist fluide, schnell und von anarchischer Energie - u.a. wurde diese Spielart im Oktober 2020 als Kooperation mit dem Österreichischen Kulturforum und dem Goethe-Institut Bukarest am Deutschen Staatstheater Temeswar (Rumänien) gezeigt; die beiden Schauspieler*innen Olga Török und Richard Hladik ließen sich auf das Experiment ein.