Robert Prosser

INFIGHT
Wer blutet, verliert

Rhythmus ist alles, titelte Der Standard in einer Premierenkritik der "mitreißenden Show".

Über die Urgewalt der Schläge: Zwei Profi-Boxer*Innen fordern sich zum Beat des Live-Schlagzeugs heraus. Eine Erzählung über Engagement und Obsession - und über die Ausnahmeerfahrung, die nur im Ring möglich ist.

Im Ateliertheater (Burggasse 71, 1070 Wien)
Premiere: 20. Oktober 2022, 20:00 Uhr
Weitere Shows: 21. Oktober sowie 3./4./10. und 12. November 2022, jeweils 20:00 Uhr

Tickets: www.ateliertheater.wien

Mit den beiden Profi-Boxer*Innen Christina Pöppelmeyer und Ahmet Simsek
Musik-Arrangements & Live-Schlagzeug: Lan Sticker
Text & Performance: Robert Prosser
Produktion: Georg Hartmann ATELIERTHEATER

Ein Boxer erzählt – über seinen wichtigsten Kampf und über den Herbst 2015. In Syrien wütet Krieg, Flüchtlinge erreichen Europa, die Gesellschaft gerät in Aufruhr. All das findet Widerhall in der Kampfsportszene. Und es wird zu Rhythmus, zu Musik: Drums und Bewegung, Sprache und Schläge ergeben eine intensive Performance über die drei Runden im Ring und die verschiedensten Gründe, die jemanden dazu bringen, sich dieser elementaren Erfahrung auszuliefern.

Basierend auf Robert Prossers Roman Gemma Habibi (2019 im Ullstein Verlag erschienen) erwartet das Publikum eine besondere Verbindung von Schauspiel, Sport und Musik. Das Buch, das Kritiker*innen als „große Erzählkunst mit langem Nachhall“ (3sat Kulturzeit), die „tanzt wie ein Schmetterling und sticht wie eine Biene“ (Ö1) bezeichneten, erzählt die Geschichte eines Boxers, der um den Titel als Staatsmeister kämpft. Die Performance erweitert diese Grundlage zu einer abendfüllenden Show. Die beiden Profi-Boxer*innen Christina Pöppelmeyer und Ahmet Simsek bringen ihr eigenes Können ein und ihre Erfahrungen aus weiblicher und migrantischer Sicht in einer klischeebelasteten, in Wahrheit jedoch äußerst diversen Szene.

Der Boxclub wird in INFIGHT zu einem Spiegel für die Herausforderungen, mit denen sich die Gesellschaft im Herbst 2015, am Höhepunkt der sogenannten "Flüchtlingskrise", konfrontiert sah. Der Ringkampf dient als eine Art Metapher, um im Kleinen darzustellen, was unsere Gegenwart im Großen umtreibt. Wer schlussendlich gewinnt oder verliert ist nicht die zentrale Frage, stattdessen wird aus einer Position des Schmerzes heraus erzählt. Vorangetrieben durch das Schlagzeugspiel von Lan Sticker formen sich Körper, Sprache und Bewegung zu einer neuen Komposition, die das Boxen in all seiner Wucht hautnah und schonungslos wiedergibt.