Fabian Faltin und Robert Prosser
UA Freies Theater Innsbruck, 2017
Während Einsiedler und Asketen beharrlich schweigen, predigen Scharlatane und Missionare mit größter Inbrunst Gottes Wort. In dieser Performance des Duos Faltin/Prosser treffen diese beiden Welten des Glaubens aufeinander.
Auf den Spuren von mittelalterlichen Mönchen, die, aus Irland oder Schottland kommend, den alpinen Raum missionierten, führen sie das Publikum durch rauschende Bäche, besiedeln finstere Höhlen und abgelegene Kartausen, und erklimmen epische Bergwelten. Lautstarke Sprachsalven erklingen dabei ebenso wie sufistischen Stoßatmungen, überbordende Psalmenschwalle verfestigen sich Buchstabe für Buchstabe zu Inkunabeln, die mit Schlagzeug und Spoken-Word, Projektionen und Laptop in die Gegenwart übertragen werden.
Eine rituelle Tour-de-Force, die durch die Kraft des Glaubens und den Rhythmus des Gebets angetrieben wird, und kritisch einem neuen Jahrtausend nachspürt, das wieder verstärkt in den Bann religiöser Energien gerät.
“Sowohl sprachlich als auch szenisch finden Prosser und Faltin starke Bilder für ihre ebenso beherzte wie herzhafte Leidenslitanei.” Joachim Leitner, Tiroler Tageszeitung