Robert Prosser

Zwischen Libanon und Tirol: Aus einer Reportage über die Graffitiszene in Beirut wird eine Reise in die dunkle Vergangenheit der eigenen Familie. Ein Roman von stiller Wucht!

Größer könnte der Kontrast nicht sein: Gerade noch in Beirut, kehrt der Mann, der hier erzählt, in das Bergdorf in Tirol zurück, aus dem er stammt. Die Wintersaison ist vorbei, alles ist wie ausgestorben, in Ruhe will er an seiner Reportage über die Kunstszene im Libanon arbeiten. Doch Rami, ein Sprayer, den er auf seiner Reise getroffen hat, ruft in ihm Erinnerungen wach, die bis in seine Kindheit zurückreichen: an Lenz, einen einarmigen Maler aus Berlin, der 1944 in das Dorf kam, um zu bleiben.

Damals stellte er keine Fragen, jetzt will er es genauer wissen: Und er erfährt von einem Lager für Zwangsarbeiter im Dorf, einem Versteck von Deserteuren in den Bergen und den Verstrickungen seines Großvaters Ludwig, einem der Lagerwärter. Hat Ludwig etwas mit dem Verschwinden eines ukrainischen Gefangenen zu tun, der mit der Schwester seines besten Freundes ein Verhältnis hatte?

Pressestimmen


Robert Prossers Roman erzählt nicht zuletzt vom Widerstand, davon wie es gelingen kann, in repressiven Zeiten den Sinn für Menschlichkeit nicht aufzugeben. Nicht nur insofern ein äußerst aktuelles Buch.

Katja Gasser, ORF Kultur


Kurz und komplex – so präsentiert sich der neue Roman Robert Prosser, der zwischen Gegenwart und Vergangenheit, Libanon und Tirol unterwegs ist. Es geht um Kunst unter erschwerten Bedingungen, um Verrat und Menschlichkeit und um die große Geschichte im dörflichen Mikrokosmos.[...] Prossers Erzählweise ist ebenso subtil wie nachdrücklich. 

Wolfgang Schneider, Deutschlandfunk Kultur
 

Prosser ist ein formbewusster Autor. In seiner ungemein dichten und bedächtigen Sprache genügen ihm oft wenige Worte, um bildhafte Szenen und einprägsame Charaktere zu entwerfen. Dazu kommt ein Spiel mit Motiven wie dem "Gemälde zweier Hände" oder einer Schnitzfigur. Zumindest die Longlist zu einem großen Buchpreis hätte sich dieser Roman verdient.

Sebastian Gilli, FALTER


Packend, poetisch und mit großer Sensibilität erzählt Prosser von einer Spurensuche, die an den Schnittstellen von Entsetzen und Scham verläuft.«

Maria Renhardt, Die Furche


Es ist der Blick auf die Gegenwart, seine Reise in den Libanon, und in die Vergangenheit, die Recherche über den Maler Hugo Lenz (dem Maler Werner Scholz 1898 – 1982 nachempfunden), die diesen Roman auszeichnet, den Blick unter die Fassade. So wie sein Tiroler Heimatdorf für den Tourismus ebenfalls eine Hochglanzfassade verkauft. Und gleichsam seine Sprache, der Sound seiner Sprache, der Wechsel von klarem Rhythmus und äusserst sinnlichen Passagen. Ein Autor mit einem feinen Sensorium und einer ausgeprägten Gabe, seiner Sprache pulsierendes Leben zu schenken.

Gallus Frei-Tomic, Literaturblatt.ch
 

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